Ostküste oder Westküste

#51 Ostküste vs. Westküste – Australiens Küsten im Vergleich

Nach nun schon zehn Monaten in Australien neigt sich unsere Zeit hier leider langsam dem Ende zu. Ca. 14.000 km haben wir in diesem facettenreichen Land mit unserer Lisa zurückgelegt. Dabei haben wir sowohl die beliebte Ostküste, als auch die einsame Westküste bereist. Während der Fahrt von Cairns nach Sydney haben wir immer wieder Erfahrungen des ersten Roadtrips mit dem zweiten verglichen. Dabei sind uns verschiedene Dinge aufgefallen, die wir hier gerne mit euch teilen wollen.

Australien
Unsere Route

Städte

Die für uns schönste Stadt Australiens – Perth – liegt an der Westküste. Sie bietet enorm viele Grünflächen, kostenlosen öffentlichen Nahverkehr, extrem offene und hilfsbereite Menschen und ist außerdem die sonnigste Großstadt der Welt. Neben einer wunderschönen, großzügig gebauten Stadt, bietet Perth 19 Traumstrände mit unvergesslichen Sonnenuntergängen. Direkt vor der Stadt liegt die Insel Rottnest Island, welche Quokkas beheimatet.

Neben Perth finden sich an der Westküste aber keine beeindruckende Städte, die mit denen der Ostküste konkurieren könnten. Klar sind Städte wie Exmouth oder Broome sehenswert. Im Vergleich mit Sydney, Brisbane, Goldcoast, Newcastle, Cairns und anderen an der Ostküste, handelt es sich hier aber eher um Dörfer. Von den genannten Großstädten der Ostküste hat uns aber am meisten Cairns angesprochen. Vor allem ich (Tobias) finde kleinere Städte angenehmer als Metropolen wie Sydney oder Brisbane. Cairns besticht vor allem durch die unglaublich vielfältige Natur, die man um die Stadt herum vorfindet. Das Besondere hierbei ist, dass gleich zwei als Weltnaturerbe gekennzeichnete Regionen aufeinander treffen: der Regenwald der Tablelands und das Great Barrier Reef. Wie hier schon erkennbar ist, ist die Ostküste wesentlich dichter besiedelt und bietet viele große und kleinere Städte, während gerade die Gegend um Perth quasi nichts als Wüste ist.

Wer auf große Städte, Party und Trubel steht, ist an der Ostküste sicherlich besser aufgehoben. Die einzige Stadt im Westen, die hier mithalten kann, ist Perth. Die Vielzahl und Größe der Metropolen im Osten Australiens ist aber deutlich höher.

Natur

Die Natur ist sicherlich überall in Australien beeindruckend. Es gibt jedoch auch hier einen Unterschied zwischen West und Ost. Durch die dichtere Besiedlung und den größeren Tourismus an der Ostküste, ist hier viel Natur den Städten gewichen. Dennoch bietet diese Seite Herausragendes. Denn auch hier gibt es Nationalparks und andere geschützte Gebiete. Die Whitsundays, Fraser Island, der Regenwald um Cairns und das Great Barrier Reef sind nur einige wenige von ihnen. Man könnte also zugespitzt sagen, dass es im Osten viele Highlights gibt. Zwischen diesen gibt es aber, verglichen mit dem Westen, nichts Besonderes.

Der Westen bietet durch das Outback Einsamkeit und unberührte Natur. Das bedeutet, dass sich auch zwischen den Highlights tolle Dinge finden lassen. Eines meiner Highlights im Westen war zum Beispiel das Ningaloo Reef. Dieses Korallenriff kann auf jeden Fall mit dem Great Barrier Reef mithalten. Durch die geringere Bekanntheit und den damit verbundenen Tourismuseinbußen sind auch die Menschen hier viel freundlicher Touristen gegenüber. Allgemein haben wir aber im Vergleich mit den „Ossis“ alle „Wessis“ als stressfreier wahrgenommen. Das Augenmerk lag hier für uns aber nicht auf den Highlights. Die Zeit im Outback an sich war einfach so besonders. Der klare Sternenhimmel bei Nacht, die endlose Wüste, gepaart mit dem immer wieder auftauchenden Meer, einsamen Stränden oder anderen Naturphänomenen begeistern einfach ungemein und finden sich so im Osten nicht wieder.

Fortbewegung

Wir haben die komplette Strecke mit unserer Lisa, einem Honda CRV All-Wheel-Drive zurückgelegt. Damit konnten wir auch etwas Off-Road fahren und hatten ein wirklich einmaliges Abenteuer – zumindest an der Westküste. Das klassische Outback, so wie man es von Bildern kennt, findet man an der Ostküste nicht. Diese ist eher europäisch geprägt. Vor allem die Strecke zwischen Brisbane und Sydney erinnert doch eher an eine Fahrt auf der deutschen Autobahn. Dementsprechend spiegelt dieser Punkt sehr die bereits genannten. Die Ostküste ist so ausgelegt, dass man möglichst schnell von Highlight zu Highlight springen kann. Für den Osten würden wir daher empfehlen, den Greyhound Bus zu nehmen. Auf diese Art kann der nicht so interessante Weg schnell und bei Nacht zurückgelegt werden, während man die Tage in den Städten oder auf Inseln verbringen und sich Sehenswürdigkeiten ansehen kann. Ein eigenes Auto ist hier nicht nötig.

Im Westen hingegen ist ein Auto Pflicht. Das Sightseeing wird hier etwas durch das Abenteuer Roadtrip in den Hintergrund gestellt, wie ja schon bereits unter „Natur“ erklärt.

Fazit

Beide Küsten sind einzigartig und die Reise eindeutig wert. Trotzdem sind sie sehr unterschiedlich. Wer sich gerne in Großstädten aufhält, Party macht und ab und zu atemberaubende Natur, auf touristisch angenehme Art, erkunden möchte, ist an der Ostküste super aufgehoben. Wer das Abenteuer bevorzugt, mitten im Nirgendwo und auf sich selbst gestellt zu sein, dem Massentourismus etwas aus dem Weg gehen möchte und unberührte Natur auf eigene Faust entdecken will, sollte eher die Westküste wählen.

Unsere Empfehlung ist aber folgende: bereist am besten beide. 😉 Mit einem Working Holiday Visum ist das Ganze auch finanzierbar. 🙂

Ps.: Es gab eine interessante Gesetzesänderung zum Thema Working Holiday in Australien. Mehr dazu findet ihr in unserem Facebookpost zu dem Thema.

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