Delfin

#49 Buckeldelfine und Tierangriff in Tin Can Bay

Als wir von Fraser Island zurückkamen wurde es schon dunkel. Daher beeilten wir uns, um noch so weit wie möglich Richtung Süden zu kommen. Am nächsten Morgen wollten wir schon um sieben Uhr in Tin Can Bay sein. Um diese Uhrzeit findet dort nämlich ein ganz besonderes Ereignis statt.

Australien

In den 1950ern ist ein verletzter Delfin in diesem Dorf gestrandet. Die Einheimischen haben sich um diesen gekümmert, ihn gepflegt und gefüttert. Als „Old Scarry“, wie sie ihn nannten, wieder fit war und in die Natur zurückkehrte, kam dieser regelmäßig zu dem Dorf zurück und besuchte die Dorfbewohner. 1991 besuchte ein weiterer Delfin Tin Can Bay. Dieser hatte ein Baby dabei, welches die Schulkinder des Ortes „Mystique“ nannten.

Mystique kommt nun seit 27 Jahren täglich zu den Dorfbewohnern. Doch er ist nicht alleine. Er bringt seine komplette Familie, über drei Generationen, mit. Die Tiere werden vom Dorf gepflegt und artgerecht gefüttert. Dies ist ein sehr wichtiger Beitrag, der hier geleistet wird. Diese Delfine gehören nämlich zur Familie der Buckeldelfine, welche als sehr selten und gefährdet gelten. Doch durch die Arbeit um Tin Can Bay ist die Population dort auf einem sehr guten Weg.

Mystique war in seiner Vergangenheit sehr oft in Kämpfe, unter anderem sogar mit Bullhaien, verwickelt, weshalb sein kompletter Körper vernarbt ist. Die Delfine in freier Wildbahn zu sehen ist doch anders, als im Zoo.

Mystique

Wir hatten die Chance, diese tolle Interaktion mit den Delfinen mitzuerleben und diese sogar zu füttern. Eine tolle Erfahrung. 🙂

PS.: In diesem Ort wurde ich übrigens Opfer eines Tierangriffes. 😀 Wie in fast jedem Ort in Australien gibt es auch in Tin Can Bay großzügige Parkanlagen mit Spielplätzen und Fitnessgeräten. Juliane und ich wollten hier noch kurz trainieren. Als ich mich diesen aber näherte, schlug mir plötzlich von hinten etwas ins Gesicht. Ich bin total erschrocken und konnte es erst gar nicht glauben. Ein Vogel hatte mir im Sturzflug gegen den Kiefer gepickt. 😀 Doch das ist hier wohl normal. Ein paar Meter weiter war ein Hinweisschild, welches vor den Vögeln warnte. Bei ihnen handelt es sich um Maskenkiebitze. Während diese brüten, verteidigen sie ihr Revier gegen alles und jeden – egal ob der vermeintliche Feind größer und stärker als der kleine Vogel ist. Selbst die Aborigines beschreiben den Kiebitz als „gelben Speer“. Diese witzige Geschichte musste ich unbedingt noch mit anfügen. 😀

Vogel

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