Unser nächstes Ziel nach den Whitsundays war der Cape Hillsborough Nationalpark. Dieser ist bekannt für seine große Kängurupopulation. Tatsächlich soll es möglich sein, die Tiere hier am Meer zu beobachten. Zum Sonnenaufgang hoppeln die Tiere an das Watt, um angespülte Algen zu essen. Dabei lassen sich unglaublich tolle Bilder schießen.
Wir suchten uns ein Campingplatz direkt am Meer. Und tatsächlich konnten wir sogar schon tagsüber einige Kängurus sehen. Obwohl wir uns nach über einem halben Jahr in Australien an die Tiere gewohnt hatten, war es doch etwas Besonderes, sie in diesem Umfeld zu sehen.
Am nächsten Morgen standen wir schon um kurz nach fünf Uhr auf und gingen zum Strand. Tatsächlich waren bereits einige Kängurus da, deren Silhouetten man im roten Licht der langsam aufgehenden Sonne erkennen konnte. Neben uns kamen auch weitere Campingbesucher an den Strand, um dieses wundervolle Ereignis zu beobachten.
Plötzlich kam eine Dame, die wohl für irgendeine Organisation im Nationalpark arbeitete, an den Strand und begann mit Pylonen einen Bereich um die Beuteltiere abzusperren. Danach fütterte sie die Tiere und erzählte der Gruppe, es sei schädlich, in die Natur einzugreifen. Die Tiere sollen nicht angefasst oder gefüttert werden. Wer allerdings näher herankommen und über die von ihr gezogene Linie kommen möchte, kann dies für etwas Cash tun. Was für eine Doppelmoral! Wir waren wirklich erschrocken von der Profitgier. Sogar ein so natürliches Ereignis muss vermarktet werden. Wir gingen etwas beiseite und machten mit den anderen Kängurus unsere Bilder. Die gibt es hier schließlich genug.
Auch als wir zurück zum Campingplatz gegangen sind, sahen wir wieder eines der australischen Wappentiere. Es stand direkt neben Lisa und fraß das Gras auf unserem Stellplatz. 😀
Bevor wir weitergereist sind, haben wir uns noch die Felsstrukturen und kleinen Höhlen am Strand angeguckt.
Es ist wirklich unglaublich schön hier. Allerdings sieht man, wie der Tourismus und damit einhergehend Profitinteressen in dieses Umfeld eingreifen – hoffentlich nicht zum Schaden der Kängurus.