Nach Verlassen des Crocosaurus Cove in Darwin fuhren wir schon am Abend direkt an die Grenze zum Litchfield Nationalpark. Wikicamps, eine App, welche einem alle Infos, die bei einem Roadtrip benötigt werden, liefert, hatte uns eine Campmöglichkeit mitten im Wald gezeigt. Natürlich war das kein offizieller Campingplatz, sondern ein von anderen Backpackern geteilter Ort, was uns aber egal war. Nach dem teuren Darwin mussten wir wieder etwas auf unser Geld achten und das war der einzige Ort, an dem wir kostenlos vor dem Nationalpark campen konnten. Letztlich war es nur eine Lichtung. Da Lisa aber alles mitführt, was wir benötigen, war das für uns mehr als ok.
Am nächsten Morgen standen wir bereits früh auf und fuhren in den Park hinein. Die erste Station waren „The Cascades“ (die Kaskaden), ein Bach, welcher sich mit vielen kleinen Wasserfällen durch die wunderschöne Landschaft des Nationalparks schlängelt. Dabei entstehen immer wieder kleine „Pools“, in denen gebadet werden kann. Bevor wir aber die Abkühlung der Kaskaden erleben durften, mussten wir uns diese erst erarbeiten. Bei schwül-heißem Wetter erklommen wir eine gute Stunde lang einen Berg. Wir waren recht früh dran, sodass wir nicht viele Mitwanderer hatten. Auf dem Rückweg waren wir dann aber doch erstaunt, wie die extrem trinkfesten Australier diesen „Weg“ mit riesigen Kühlboxen voller Bier bewältigten. 😀
Oben angekommen, wanderten wir etwas den Bach entlang, schwammen und machten eine Menge an Bildern. 😀
Nach ca. einer Stunde hier oben ging es aber auch schon wieder runter. Wir hatten noch viel zu sehen. Das nächste Ziel waren die Wangi Falls, die beiden größten Wasserfälle, die wir bisher gesehen haben.
Im Vergleich zu den Kaskaden war hier viel mehr los. Um die Wangi Falls war ein Park mit kostenlosen Grills, Toiletten, etc. angelegt worden. Im Wasser war es dann aber doch wieder ruhiger. Viele Australier können tatsächlich nicht richtig schwimmen oder sind so kälteempfindlich, dass sie niemals diese Gewässer betreten würden. Wir ließen uns aber nicht zweimal bitten. Zuerst schwammen wir zu dem „kleinen“ Wasserfall. Wenn man hier etwas die Felsen hoch kletterte, fand man sich in einer Art natürlichem Whirlpool wieder. Dieser war ein Loch in den Felsen, in dem das Wasser wärmer als das des Sees war. Hier drin zu relaxen war traumhaft. Allgemein wurde das Wasser aber wärmer, je näher man zu den Wasserfällen kam.
Dann schwammen wir zu dem größeren. Die Strömung um diesen war allerdings so stark, dass es fast unmöglich war, in seine Nähe zu kommen. Wir hangelten uns aber etwas an den Felsen entlang und schafften es, unter den Wasserfall zu kommen – bei dieser Wassermenge beängstigend und beeindruckend zugleich. Das Atmen fiel uns echt schwer – zum einem natürlich wegen des Wasserfalls, zum anderen aber auch durch den Wasserstaub, der hier entstand. Trotzdem war es einfach eine geniale Erfahrung.
Nun war es Zeit für uns zu essen. Wir hatten noch Reste und Dinge, die wir von der netten Reisegruppe aus Darwin bekommen hatten. Wir machten es uns bei einem der Grills gemütlich und erhitzten unser Essen. Dabei hatten wir eine nette Unterhaltung mit einem Aussi. Er kommt aus Darwin und fährt hier oft am Wochenende mit seiner Familie her, um zu picknicken. So wurde nochmal das Verhältnis, welches die Australier zu Distanzen haben, klar: 140 km ist so viel wie nichts. Wir hatten bereits mit Aussis Kontakt, die meinten, dass das ungefähr ihre Entfernung zum Arbeitsplatz sei – für das dicht besiedelte Europa schwer zu verstehen.
Nach dem Mittagessen fuhren wir zu den letzten Wasserfällen für heute, den Florence Falls. Zu diesen führt eine mehrere 100 Stufen lange Treppe durch einen Regenwald. Dabei überquerten wir unter anderem eine Brücke über einen wunderschönen Bach. Die Natur im Litchfield Nationalpark ist einfach einmalig. Bei den Wasserfällen angekommen, ging es wieder direkt ins Wasser. Es macht einfach mega Spaß, bei den Wasserfällen zu schwimmen und mit der Strömung zu spielen. Vor allem aber versucht man sich dieses Szenario, so gut es geht, einzuprägen. Tage wie diese machen uns froh, auf Reisen zu sein.
In diesem Nationalpark, von dem wir nur drei Attraktionen gesehen haben, waren doch alle diese Wasserfälle unterschiedlich und wir sind uns immer noch nicht einig, welcher uns davon am meisten beeindruckt hat: die vielen kleinen Kaskaden, die immer wieder neu zum Baden einladen, die mächtigen Wangi Falls mit ihrem großen See oder die Florence Falls, die mitten in einem Wald liegen.
Letztlich verließen wir den Nationalpark und fuhren wieder südlich Richtung Katherine, wo wir in unserem Flussbett übernachteten.
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