Crocosaurus Cove

#36 Darwin – Crocosaurus Cove

An unserem zweiten Tag in Darwin hielten wir uns an den Rat eines Freundes aus Deutschland und besuchten, nach einem Spaziergang durch die Stadt, den Crocosaurus Cove. Hierbei handelt es sich um eine Art Reptilienpark. Neben Schlangen und Echsen gibt es dort sowohl Süßwasser-, als auch die großen Salzwasserkrokodile. Letztere sind die Attraktion des Parks. Bei ihnen handelt es sich um verletzte Tiere oder solche, die Menschen attackiert hatten und weggesperrt werden mussten.

Süßwasserkrokodil
Süßwasserkrokodile

Uns haben die Salzwasserkrokodile auf jeden Fall am meisten interessiert. Von so vielen Seiten hatten wir gehört, dass man sich diese einzigartigen Geschöpfe mal ansehen muss. Sie sind der Grund, warum an der Nordküste Australiens das Meer nicht betreten werden darf. Die bis zu acht Meter langen und über eine Tonne schweren Reptilien gehören zu den gefährlichsten Tieren überhaupt. Dies sieht man bereits an der Kraft ihrer Kiefer. Tatsächlich beißen Salzwasserkrokodile fester zu als ein T-Rex! Hinweisschild

Dazu kommt, dass diese Tiere von Natur aus sehr aggressiv und territorial sind. Tatsächlich fressen sie sogar ihre eigenen Jungen, um sie davon abzuhalten, einmal ihr Territorium zu übernehmen. Mit ihrem massiven Schwanz können sie sich sehr effizient und schnell im Wasser fortbewegen. Doch auch an Land sind sie nicht gerade langsam. Zwar kann ihnen ein Mensch im Sprint entkommen, trotzdem sollte man es nicht darauf ankommen lassen. Tatsächlich können Salzwasserkrokodile an Land galoppieren. Zudem funktioniert ihr Stoffwechsel auf eine so effiziente Weise, dass sie problemlos eine Stunde tauchen, ihren Herzschlag auf zwei Schläge in drei Minuten reduzieren und sogar ein ganzes Jahr ohne Nahrung auskommen können. Dies qualifiziert sie, vor allem zusammen mit ihrer überragenden Tarnfähigkeit, zu unglaublichen Lauerjägern.

Im Crocosaurus Cove konnte man hautnah miterleben, wie furchteinflößend diese Tiere sind. Hier gab es den „Cage of Death“, einen Glaskäfig, der in das Gehege gelassen wird, während das Krokodil gefüttert wird. Wer etwas Wartezeit und Geld mitbringt, kann das Spektakel aus dem Käfig heraus beobachten. Dabei lässt einen alleine das Geräusch des zuschnappenden Kiefers schaudern. Uns war dies allerdings deutlich zu teuer.

KäfigTatsächlich sind Krokodile aber mehr als nur gefährlich. Das Blut der Salzwasserkrokodile ist ein natürliches Antibiotikum. Sie sind sogar gegen unsere Krankenhauskeime immun. Mit der Zuhilfenahme des Blutes der Krokodile werden zur Zeit neue Medikamente entwickelt, erzählte uns unser Führer beeindruckt, während er zum nächsten Becken lief.

Hier wurden ein großes Männchen (ca. sechs Meter lang) und ein Weibchen (ca. vier Meter lang) zusammen gehalten. Der Pfleger schwärmte: „Normalerweise ist es nicht möglich, zwei Tiere zusammen zu halten, da sie sich aufgrund ihres territorialen Verhaltens gegenseitig töten würden. Dieses Männchen hat aber die Dame (auf dem Bild neben Juliane) akzeptiert.“ Tatsächlich konnten sie schon erste Eier finden. Laut der Aussage des Pflegers, ein wichtiges Projekt für die Wissenschaft.

Mädchen

Für uns war dieser Ausflug sein Geld auf jeden Fall wert. Nun haben wir noch etwas mehr Respekt vor den Salzwasserkrokodilen und nicht mehr so viel Angst vor den Kleineren. 😉

Allerdings war mein Highlight der enthusiastische Pfleger, der unsere Führung durch den Park leitete. Ohne ihn wäre es nicht so spannend und informativ gewesen. 🙂

Wir verließen den Park und damit auch Darwin. Morgen würde es in den wunderschönen Litchfield Nationalpark gehen.

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