Eines unserer bisherigen Highlights erlebten wir am 29.05.2018 am Ningaloo Reef bei Exmouth. Zwei Tage zuvor hatten wir eine Schnorcheltour mit dem größten existierenden Hai und zugleich größtem Fisch gebucht. Für stolze 350$/Person erwartete uns eine Bootsfahrt mit gut ausgebildeten Guides, inklusive Frühstück, Mittagessen und einem Snack, sowie der kompletten benötigten Ausrüstung und dem Transport zum Hafen. Zusätzlich war ein Unterwasserfotograf mit an Bord, der wirklich tolle Bilder von uns und vor allem von den Tieren geschossen hat. Dabei ist das Auffinden des Hais garantiert. Die Crew nutzt nämlich ein kleines Flugzeug, um das Meer nach den riesigen Fischen zu scannen.
Doch von Anfang an. Wir standen bereits um sechs Uhr morgens auf und bauten Lisa ab. Um 7:30 Uhr sollten wir am Camping abgeholt werden. Auf die Sekunde pünktlich kam unser Bus an. Wir waren 20 Leute auf dem Boot. Dazu kamen noch ein Kapitän, zwei Guides, die uns im Wasser führen sollten, ein Fotograf und ein weiterer, der immer mit einem Rettungsboot in unserer Nähe blieb. Jeder von ihnen war beeindruckend gut in seinem Job. Der Kapitän, der das Schiff lenkte, fand auf der Fahrt jede Menge Tiere, die wir von Bord aus beobachten konnten – unter anderem Buckelwale, Dugongs, Riffhaie und eine Seeschlange, welche sich gerade an der Oberfläche aufwärmen musste.
Unser Fotograf, welcher bis zu 35m tief freitauchen kann, tauchte auf einmal mit einem Baby-Tigerhai auf. Er hatte sich in seinem Shirt verbissen und wollte gar nicht mehr loslassen. Alle waren ganz außer sich, da noch niemand von diesen Leuten je ein Tigerhai-Baby gesehen hatte. Dies ist wohl extrem selten. Nach mehreren Minuten löste es dann aber doch seinen Biss. 😀
Wer daher mal in Exmouth ist und die Möglichkeit hat, diese Tour zu buchen, sollte unbedingt zu diesen Leuten gehen. 🙂
Zu Beginn gab uns der Kapitän eine Sicherheitseinführung. Es waren ein paar Kunden an Bord, welche sich im Wasser nicht so wohl fühlten. Diese schnorchelten später mit der Rettungsweste an. Da es zu der Zeit viele Quallen gab, mussten wir einen sogenannten „Stinger Suit“ anziehen. Dieser war ein einfacher dünner Overall, welcher den kompletten Körper vor den Quallen schützte. Trotzdem, dass er so dünn war, hatte er aber auch einen leichten Wetsuit-Effekt. Im Wasser war es daher wärmer als draußen. 😉
Wir fuhren an ein wunderschönes Korallenriff. Alle sollten ins Wasser und sich die Umgebung ansehen. Die Absicht hierbei war herauszufinden, wie sich die Kunden im Wasser bewegen, um sie nachher in Gruppen einteilen zu können. Dies war für uns aber eher zweitrangig. Wir hatten die Möglichkeit, an einem der schönsten Riffe überhaupt zu schnorcheln. Zusätzlich zu den tollen Korallen und der Unterwasserlandschaft, war die Fischvielfalt überwältigend. Neben sehr gut getarnten Rochen, gab es hier dutzende verschiedene Fischarten, die in allen verschiedenen Farben durch das Riff schwammen. Nur die erhofften Schildkröten haben wir wieder nicht gesehen.
Um die Gruppen im Wasser klein zu halten, wurden hiernach zwei Gruppen gebildet. Es gab Frühstück und wir fuhren etwas weiter hinaus, um die Walhaie zu finden.
Es war so weit. In unserem Umkreis befanden sich zwei der riesigen Tiere – beide ca. neun Meter lang. Wir sprangen ins Wasser und reihten uns neben unserem Guide auf, die uns so positionierte, dass der Hai direkt an uns vorbei schwimmen würde. Wir würden dann versuchen, im Vollsprint so lange wir können, auf seinem Level zu bleiben. Bei den ersten beiden Versuchen tauchte der Walhai direkt vor uns ab, sodass wir über ihm waren. Dies war zwar sehr beeindruckend, aber nicht so sehr, wie in den darauffolgenden vier Versuchen. Hier blieb er auf unserer Höhe und wir konnten mit ihm schwimmen. Genial!
Walhaie werden in freier Wildbahn über 100 Jahre alt, erklärten uns unsere Guides beim Mittagessen. In Gefangenschaft sterben sie meist bereits nach nur 20 Jahren. Dabei sinkt überall weltweit (außer in eben diesem Nationalpark) die Population der Walhaie. Daher ist diese Form der Tierbeobachtung, genannt „Ecotourismus“ so viel nachhaltiger als z.B. Zoobesuche. Zudem kommt, dass die Kameraaufzeichnungen für Forschungszwecke verwendet werden.
Danke an die Crew für diesen unvergesslichen Tag. Wir haben sehr viel über den Ningaloo Nationalpark und deren Tiere gelernt, haben viele dieser gesehen und hatten riesigen Spaß. Eine tolle Erfahrung, die sehr an das Tauchen in Thailand erinnert hat und definitiv das Geld wert war! 🙂
PS.: Wem die Bilder hier im Eintrag nicht reichen, findet einen Ausschnitt eines GoPro-Videos auf unserem Instagram-Account. (Ja, die Qualität der Profikamera ist besser als die unserer GoPro 😛 )
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